«Man musste sich nur vor Augen führen, was hier, nüchtern genommen, geschah!»
Shownotes
Unser Zufallssatz heute: «Man musste sich nur vor Augen führen, was hier, nüchtern genommen, geschah!»
Quintessenz der Diskussion von Judith Niederberger, Lakritza
Die haarsträubenden Fälle des Philip Malony – die Stimme des Hörspiel-Privatdetektivs ist leider für immer verstummt. Erinnernd führen wir uns vor Ohren, wie er, whisky-bedingt, sich nie etwas nüchtern vor Augen führen konnte. Dafür liess er sich auch nie aus der Ruhe bringen und tat, was er in brenzligen Situationen immer tat: nichts. Oder er hob nochmals einen. –
Das Ausrufezeichen in diesem Satz will uns offensichtlich alarmieren. Zu Recht? Läuft da etwas aus dem Ruder und die Mehrheit will es nicht wahrhaben? Oder ist es das Gegenteil und da echauffiert sich jemand unnötig, provoziert den Sturm im Wasserglas, will sich wichtig machen? –
Wie man’s auch dreht und wendet – der Satz ist nicht stimmig: Sollen wir nun nüchtern, also sachlich, bleiben oder uns gemäss Aufrufezeichen emotional aufpeitschen lassen?
Letztendlich stimmt’s insofern: der Mensch benötigt beides – Herz und Verstand. Eine ausgeglichene Seele schwingt in einer Pendelbewegung hin und her. Sie tut das in aller Ruhe. Ohne aus der Bahn zu geraten.
Die Hektik in diesem Satz ist unnötig.
Fazit: Man sollte nur einmal im Jahr ein Ausrufezeichen verwenden. Mehr braucht’s nicht.
Grafik: Judith Niederberger, Lakritza; Quellennachweis Foto: Sam Dosan, Unsplash
Mitwirkende: Lakritza (Judith Niederberger), Riccarda Mecklenburg, Jeannette Häsler Daffré, Ines Langs, Eva Stamm, Rahman Jamal, Gérald Hock, Horst Dietrich Schulz, Sebastian Graulich u.v.a.m.
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