«Die Tochter Quintana lag im Krankenhaus, John fragte nach einem zweiten Drink [...] und da fiel John auf den Tisch.»
Shownotes
Unser Zufallssatz: «Die Tochter Quintana lag im Krankenhaus, John fragte nach einem zweiten Drink, Joan mixte den Salat – und da fiel John auf den Tisch.»
Quintessenz der Diskussion von Judith Niederberger, Lakritza
Ein Satz ohne Adjektive – wie eine Regieanweisung, wär da nicht die Vergangenheitsform. Eine abstruse Szene wird vor unserem geistigen Auge aufgebaut. Auf welcher Bühne spielt sie? «Dallas» oder «DenverClan»? Ein Spiel unter Kindern mit Playmobil? Ein Marvel-Film, bei dem die Helden die Welt retten sollten, doch es gerät alles aus den Fugen? Eine Familienaufstellung?
Ein Krimi? Oder doch eher eine Komödie?
Alkohol ist im Spiel. Doch wer ist bereits nach einem Drink so verladen, dass er mit dem Kopf auf dem Tisch aufschlägt?! Es sei denn, man habe gerade erfahren, dass man Vater von Drillingen wird – und einen pangalaktischen Donnergurgler braucht.
Falls die Protagonisten jedoch vom Schicksal hart getroffen werden, weil Krankheit und Tod unmittelbar präsent sind, dann helfen kleine Alltagsrituale, um wenigstens ein bisschen Halt zu bekommen. Dann hilft es zum Beispiel, einen Salat zuzubereiten.
Zwischen Geburt und Tod zu (über)leben – darin besteht die Kunst des Lebens.
Grafik: Judith Niederberger, Lakritza; Foto: Tetyana Kovyrina #Pexels Mitwirkende: Judith Niederberger (Lakritza), Riccarda Mecklenburg, Jeannette Häsler-Daffré, Marion Buk-Kluger (Kleo), Tom Hohlfeld u.v.a.m.
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